Wasserversorgung

Die Wasserversorgung in der Stadt Rehau erfolgt durch die Stadtwerke Rehau als Eigenbetrieb der Stadt. Die Betriebsführung wurde der Südwasser GmbH übertragen.

Mit den Planungen für die Wasserversorgung der Stadt Rehau wurde um das Jahr 1900 begonnen. Die Keimzelle der Wasserversorgung bestand aus 10 Quellen im Höllbachtalund einem Hochbehälter „Am Schild“ mit 300 m³ Fassungsvermögen. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1901 und bereits am 5. Dezember 1902 konnte die Anlage feierlich an den Magistrat der Stadt übergeben werden. Das Quellwasser floss wegen des Höhenunterschieds zwischen den Quellen und dem Hochbehälter damals wie heute von selbst, ohne Pumpwerk in den Hochbehälter.


Zu Beginn waren etwa 400 Anwesen mit ihren 4.000 Bewohnern an die öfentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen. Um den Wassermangel bei immer wieder auftretenden Trockenperioden auszugleichen, wurden im Jahr 1912 weitere Quellen gefasst. Da eine sichere Versorgung dadurch noch nicht gewährleistet werden konnte, entschied man sich 1922 für die Niederbringung des ersten Tiefbrunnens am „Alten Faßmannsreuther Weg“. Mit seiner großen Ergiebigkeit stellte dieser die Versorgung bis nach dem 2. Weltkrieg sicher. Schon bald nach der Inbetriebnahme der Wasserversorgung zeigten sich allerdings die ersten negativen Eigenschaften des sauren Quellwassers, das bis dato unaufbereitet durch den Hochbehälter in das Ortsnetz geflossen war. Starke Korrosionserscheinungen an den metallenen Rohren waren die Folge. Deshalb errichtete man im Jahr 1931 die erste Entsäuerung neben dem Hochbehälter „Am Schild“. In diesem Zug wurde der Hochbehälter um eine Wasserkammer mit weiteren 420 m³ Fassungsvermögen erweitert.

Nach dem 2. Weltkrieg wuchs die Bevölkerung von Rehau in kürzester Zeit von 6.500 auf 10.000 Einwohner. Ein weiterer Ausbau der Wasserversorgung war erforderlich. So wurde 1954 der nächste Tiefbrunnen, ebenfalls an der „Alten Faßmannsreuther Straße“, niedergebracht und das Fassungsvermögen des Hochbehälters „Am Schild“ um zwei Kammern zu je 750 m³ auf insgesamt 2.200 m³ erweitert. Durch den Bevölkerungszuwachs entwickelten sich in der Folgezeit die Baugebiete immer weiter die Hänge hinauf. Um auch dort für einen angemessenen Druck in den Leitungen zu sorgen, wurden über die Stadt verteilt fünf Pumpwerke errichtet. In den 1960ern investierte die Stadt in den Bau von drei weiteren Tiefbrunnen im Höllbachtal, von denen allerdings einer wegen technischer Probleme kurz nach der Inbetriebnahme wieder stillgelegt werden musste. Um den weiter gestiegenen Wasserbedarf sicherzustellen, wurde 1986 das Wasserwerk „Süd“ zwischen Pilgramsreuth und Fohrenreuth gebaut. Durch diesen Hochbehälter mit 1.000 m³ Speicherkapazität wurden die Druckpumpwerke, die bisher die höhergelegenen Stadtteile versorgten, überflüssig. Weiterer Grund für den Bau dieser Anlage war die Verbesserung der Versorgungssicherheit durch die Erschließung eines neuen Wassergewinnungsgebietes in der Kleppermühle. Dort wurden in den Jahren 1989 und 2001 zwei Tiefbrunnen niedergebracht, die ihr Wasser in den Hochbehälter „Süd“ einspeisen, wo es auch zu Trinkwasser aufbereitet wird.

Seit 1986 ist auch die Wasserversorgung der ehemals selbständigen Gemeinde Pilgramsreuth mit einen eigenen Hochbehälter mit 150 m³ Fassungsvermögen an die Rehauer Wasserversorgung angebunden. In den Folgejahren wurden auch die Ortsteile Wurlitz, Schönlind und Neuhausen sowie einige verstreut liegende Einzelanwesen angeschlossen. Dabei musste für den Bereich Schönlind und Neuhausen ein Pumpwerk in Heinersberg errichtet werden, welches das Wasser zu den über 100 m höher gelegenen Ortsteilen in den dortigen Hochbehälter mit 200 m³ Fassungsvermögen pumpt. Damit waren die Neubauarbeiten im Bereich der Gewinnung, der Aufbereitung und Speicherung sowie auch in der Erschließung der Stadtgebiete und Ortsteile abgeschlossen. Seit dem liegt der Schwerpunkt der Investitionstätigkeiten bei der Verbesserung der Technik in der Aufbereitung und bei der Sanierung der Anlagen. So wurden im Hochbehälter „Am Schild“ eine UV-Desinfektionsanlage und im Jahr 2005 die Ultrafiltration eingebaut. Damit wird das Wasser von jeglichen Schweb- und Trübungsstoffen befreit und die Wirksamkeit der UV-Anlage erhöht. Durch diese Investition ist die absolut hohe Wasserqualität ohne Zugabe von chemischen Desinfektionsmitteln gesichert. Durch die Generalsanierung in den Wasserkammern des Hochbehälters „Am Schild“ sowie aller in Betrieb befndlichen Quellen im Rehauer Forst wurde ebenfalls ein wesentlicher Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Sicherstellung der hohen Wasserqualität getan. Weiterhin werden sukzessive Versorgungsleitungen im Stadtgebiet, die an das Ende ihrer Lebensdauer kommen, ausgewechselt.


Im Jahr 2020 erfolgte der Anschluss an die Wasserleitung der Stadtwerke Hof in Martinlamitz aus den Gewinnungsgebiet Weißenstadt. Notwendig war die Baumaßnahme wegen den seit Jahren zu geringen Niederschlägen, vor allem im Herbst und Winter, dadurch war die Grundwasserneubildung zu gering und die Absenkung der Pegelstände in den Tiefbrunnen daraus die Folge. Beeinträchtigt wurde dies noch durch die extrem trockenen Sommer in den Jahren 2018 und 2019, somit war ein zusätzlicher Wasserbezug notwendig. Zwar wurden Alternativen, wie der Anschluss an die Wasserversorgung der Nachbargemeinden, Bau eines eigenen neuen Tiefbrunnens geprüft worden, diese wurden aber wegen zu geringer Wasserlieferung, zu hohen Kosten und mangels Fördermittel, verworfen. Mit dem Bau der sieben Kilometer langen Leitung wurde im April 2020 begonnen und im Dezember 2020 abgeschlossen, sodass die Wasserversorgung in Rehau auch in Zukunft gesichert ist.

Neben der technischen Fortentwicklung der Wasserversorgung gab es im Jahr 1999 noch einen wesentlichen Einschnitt in der Unternehmensgeschichte der Stadtwerke Rehau. Nach dem die bis dahin ebenfalls von den Stadtwerken betriebene Stromversorgung verkauft worden war, war es nicht mehr sinnvoll und wirtschaftlich, den verbliebenen Teilbereich der Wasserversorgung und des Freibades weiter mit eigenem Personal zu betreiben. Dies galt umso mehr, weil sich gerade in dieser Zeit die Vorschriften im Bereich der Trinkwasserversorgung deutlich verschärften. Um dauerhaft und zukunftsorientiert sowohl im technischen als auch im kaufmännischen Bereich der Wasserversorgung leistungsfähig zu bleiben, wurde der komplette Betrieb der Wasserversorgung im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung als Dienstleistung an einen privaten Anbieter vergeben, der auch das bei den Stadtwerken noch vorhandene Personal übernahm. Zunächst war dies die damalige EVO-Energieversorgung Oberfranken, die später in die Bayernwerk AG eingegliedert wurde. Von dort wurde dann die Firma SüdWasser GmbH gegründet, die bis heute die Betriebsführung der Wasserversorgung in Rehau – und auch des Freibades Rehau – wahrnimmt. Das bedeutet konkret, dass die Stadt Rehau über ihre Stadtwerke weiterhin Eigentümerin aller Anlagen der Wasserversorgung ist. Das Verhältnis zum Wasserbezieher besteht zwischen diesem und den Stadtwerken Rehau. Es ist über die einschlägigen städtischen Satzungen geregelt. Die Wassergebühren und alle sonstigen Einnahmen aus der Wasserversorgung – und auch dem Freibad – fließen den Stadtwerken zu. Für die Investitionen in die Wasserversorgungsanlagen sind die Stadtwerke – sowohl von der Entscheidung als auch von der Kostentragung her – zuständig. Die Fimra SüdWasser ist verantwortlich für den laufenden Betrieb, also für alle Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturmaßnahmen, für die Personal- und Betriebskosten, die kaufmännischen und rechtlichen Aufgaben einschließlich Kundenbetreuung und Sicherstellung eines Notdienstes. Hierfür beschäftigt die Firma SüdWasser am Standort in Rehau, in der Bahnhofstraße 16, qualifzierte Mitarbeiter sowohl im technischen als auch im kaufmännischen Bereich. Von hier aus werden auch noch eine ganze Reihe weiterer Betriebsführungen in anderen Gemeinden geleitet. Als Ausgleich für die durch die Betriebsführung entstehenden Aufwendungen erhält die Fimra SüdWasser von den Stadtwerken Rehau ein sog. Betriebsführungsentgelt, das im Rahmen der Ausschreibung ermittelt wurde. Die Stadtwerke haben damit kein eigenes Personal mehr. Die Entscheidungen über die Angelegenheiten der Stadtwerke werden – je nachZuständigkeit – vom Stadtrat, Werksenat oder 1. Bürgermeister der Stadt Rehau bzw. von dem städtischen Mitarbeiter, der zusätzlich auch zum Werkleiter berufen ist, getroffen.

Südwasser GmbH, Bahnhofstraße 16, 95111 Rehau
Rufnummer 09283/861-0
Faxnummer 09283/861–3520

www.stadtwerke-rehau.de

Öffnungszeiten
Montag - Donnerstag von 8:00 - 16:00 Uhr
Freitag von 8:00 - 13:00 Uhr

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