Friedenseichen am Maxplatz

Die Friedenseichen am Maxplatz gibt es bereits seit 150 Jahren. Am 12. April 1871 wurden sie nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges bei einem großen Friedensfest gepflanzt und schmücken seit jeher unsere Stadtmitte.

Alt möcht ich werden wie ein alter Baum,
mit Jahresringen, längst nicht mehr zu zählen,
mit Rinden, die sich immer wieder schälen,
mit Wurzeln tief, dass sie kein Spaten sticht.

Diese Zeilen aus einem Gedicht vom Schriftsteller Louis Fürnberg beschreiben die beiden imposanten Bäume in der Rehauer Innenstadt mit den passenden Worten. Die zwei Friedenseichen am Rehauer Maxplatz sind bereits 150 Jahre alt. Wir möchten den Bürgerinnen und Bürgern in Rehau die Geschichte der beiden Eichen etwas näher bringen.

Die Pflanzung der Friedenseichen erfolgte am Ende des Deutsch-Französischen Krieges im Jahr 1871. Als die Nachricht vom sog. Vorfrieden von Versailles die Stadt Rehau erreichte, wurde ein großer Fackelzug veran­staltet und 2 Tage später, am 28.02.1871, eine spontane Siegesfeier in Rehau abgehal­ten. Am Sonntag, 12. März 1871 fand dann ein großes Friedensfest statt. Zahlreiche Gäste und Einheimische gingen in einem großen Festzug zur Kirche, wo die eigentliche Feier stattfand. Viele Gebäude, vor allem aber die Kirche waren eindrucksvoll geschmückt, denn durch die Siege der deutschen Soldaten entstand ein einiges großes Deutschland, welches schon Jahrhunderte gewünscht war, aber niemals zu Stande kam.

Wie in vielen anderen Städten entschied man sich dann auch in Rehau zwei sogenannte Friedenseichen am zentralen Platz zu pflanzen. Die Einpflanzung fand am Mittwoch nach Ostern, am 12. April 1871 auf dem zentralen Maxplatz, statt und wurde von einer weite­ren Feier umrahmt. Zusammen mit Schulkindern wurde die im Osten gesteckte Eiche auf den Namen „Ludwigseiche“ getauft, benannt nach König Ludwig II. von Bayern. Die Eiche auf der Westseite ist die „Wilhelmseiche“, welche nach Kaiser Wilhelm I. be­nannt wurde.

Bäume sind seit jeher Symbole von Langlebigkeit und Kraft. Laubbäume mit ihren sich jährlich erneuernden Blättern sind Symbole der Wiedergeburt und des Lebens, wobei die Eiche als besonderes Symbol für Treue gilt.

Aus heutiger Sicht war die damalige, vom Deutschen Volk so gefeierte Kaiserkrönung in Versailles aber ein „Schlag ins Gesicht“ aller Franzosen und damit Wegbereiter für den 1. Weltkrieg. Mehrere Jahrhunderte war das Verhältnis zerrüttet und die beiden Völker befeindet. Die Friedenseichen gelten nicht nur als Symbol für Frieden und als Denkmäler für den Krieg, sie sollten auch als Mahnmal verstanden werden, für die vielen unnötigen Opfer, die im Krieg gefallen sind.

Die beiden imposanten Bäume am Maxplatz sind heute mit dem Alten Rathaus im Hintergrund ein Wahrzeichen der Stadt Rehau geworden.  

Zur Feier der Friedenseichen im April 2021 erzählt Perlenkönigin Katherina I. in einem extra hierfür erstellen Video noch mehr geschichtlichen Hintergrund und präsentiert die Eichen in ihrer vollen Pracht. 

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