Das Freibad Rehau wurde in den Jahren 1980/81 gebaut und hat bereits das 44. Betriebsjahr hinter sich und steht zur Sanierung an. Um Fehlentscheidungen zu vermeiden, führte die Werkleitung im vergangenen Jahr eine Zustandsanalyse durch. Das Ergebnis zeigte, dass das Freibad in einem guten und gepflegten Zustand ist. Jedoch wurde festgestellt, dass im gesamten technischen Bereich, bei den Betonbauteilen, bei der Dichtheit der Wasser- und Entwässerungsleitungen und der Becken sowie bei der Haltbarkeit der Verfliesung der Becken grundlegende Erneuerungsbedarf besteht. Außerdem änderten sich zwischenzeitlich die Vorschriften. Dies führt dazu, dass im Freibad Rehau keine Einzelmaßnahmen der Instandsetzung oder Erneuerung mehr erfolgen können, sondern entweder in den nächsten Jahren eine Generalsanierung durchgeführt werden muss, oder die Schließung des Bades droht.
Der Stadtrat Rehau hat daher bereits
Ende 2023 beschlossen, die ersten Planungsschritte für eine Generalsanierung in
Auftrag zu geben. Das dafür notwendige Vergabeverfahren auf europäischer Ebene
wurde von Januar bis Mai diesen Jahres durchgeführt und anschließend das Büro
Bauconzept aus Lichtenstein/Sachsen mit der Planung für die Gebäude-, Becken-
und Freiflächen sowie die technischen Ausrüstungen beauftragt. Das Ergebnis
dieser Planung lag dem Stadtrat in der letzten Sitzung vor. Er kam zu dem
Entschluss, eine Generalsanierung im Rehauer Freibad durchzuführen, damit eine
der wichtigsten Einrichtungen der Stadt Rehau erhalten bleibt und das beliebte
Freibad für die Öffentlichkeit auch weiterhin zur Verfügung steht.
Dabei hat sich der Stadtrat für die
Planungsvariante 4 entschieden, die die Beibehaltung aller Becken und
zusätzlich die Errichtung einer Breitrutsche vorsieht. Auf Barrierefreiheit
wird großer Wert gelegt. Alle Becken sind über Rampen erreichbar und werden mit
Edelstahl ausgekleidet. Ins 50-m-Schwimmerbecken wird eine Einstiegsmöglichkeit
für Gehbehinderte eingebaut. Die komplette Technik wird erneuert und an die
aktuellen energetischen Anforderungen angepasst. Auch die Duschen, Toiletten,
Umkleidekabinen und die sonstigen Räume werden erneuert. Die bisherigen
Terrassen und Freiflächen bleiben dem Grunde nach erhalten, werden aber auch
komplett erneuert. Die Planungsvarianten 2 und 3 hätten eine deutliche
Verringerung des Beckenangebotes vorgesehen, die Variante 1 die Sanierung der
bisherigen Becken ohne die Errichtung der zusätzlichen Rutsche. Über
Fördermittel des Sonderprogrammes Schwimmbadförderung (SPSF) des Freistaats Bayern
kann die Generalsanierung zum Teil gefördert werden. Der Hintergrund des
Förderprogramms ist das gefahrlose Erlernen des Schwimmens für Kinder und
Jugendliche. Einige Bereiche sind vollständig förderfähig, einige wiederum
nicht. Nach aktueller Einschätzung dürfte ein Fördersatz von 60 % zu erwarten sein.
Die Obergrenze für die maximal förderfähigen Kosten beträgt etwa 6,95 Mio. EUR,
es ist also ein Zuschuss von etwa 4,17 Mio. EUR zu erwarten, vorausgesetzt,
dass genügend Fördermittel zur Verfügung stehen. Die Gesamtkosten für die
beschlossene Variante sind auf etwa 10,34 Mio. EUR veranschlagt. Die
notwendigen Eigenmittel der Stadtwerke werden also bei etwa 6,17 Mio. EUR
liegen. Dieser Betrag muss durch eine Kreditaufnahme finanziert werden. Dadurch
wird sich das Betriebskostendefizit des Freibades und in der Folge die
Ausgleichszahlung der Stadt Rehau an die Stadtwerke um etwa 400.000 EUR/Jahr
erhöhen.
Mit der einstimmigen Zustimmung des Stadtrates zur Generalsanierung des Freibades Rehau – unter dem Vorbehalt der Förderung – und der Wahl der Planungsvariante 4 hat der Stadtrat nicht nur für die am Schwimmsport interessierten Bürger, sondern insbesondere auch für die Familien, die Kinder und Jugendlichen eine wegweisende Entscheidung getroffen. Der genaue zeitliche Ablaufplan wird erstellt, sobald der Freistaat Bayern über den Zuschussantrag der Stadtwerke entschieden hat. Denkbar wären ein Baubeginn nach dem Ende der Freibadsaison 2026 und eine Eröffnung der sanierten Bades zur Saison 2028.
„Ich bin stolz, wie gerne unser Freibad genutzt und geschätzt wird und umso mehr freue ich mich über die Neuerungen sowie Sanierungen unseres Bades für unsere Badegäste“, so der 1. Bürgermeister Michael Abraham.